Die Traditionelle Harndiagnostik – ein sehr altes Verfahren in der naturheilkundlichen Diagnostik

Die Traditionelle Harndiagnostik ist schon seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil der naturheilkundlichen Diagnostik. Die Anfänge dieses Verfahrens gehen auf Hippokrates im Jahr 400 v. Chr. zurück. Schon damals nutzte er den Urin, um Rückschlüsse auf verschiedene Krankheiten zu ziehen. Der griechische Arzt Galen griff die von Hippokrates aufgestellte These auf und entwickelte diese im Zuge der Säftelehre weiter. Er erkannte, dass der Urin ein Filtrat der vier Köpersäfte (Blut, Schleim gelbe Galle, schwarze Galle) ist und zur Befunderhebung herangezogen werden kann.
Erst im 18. Jh. wurde die
Traditionelle Harndiagnostik durch chemische Verfahren Stück für Stück ersetzt. In der Schulmedizin wird Urin heutzutage durch die klassische Laboranalyse untersucht. Das schnellste Verfahren ist hier der Urinstick. Obwohl die
traditionelle Harndiagnostik eine sehr sensitive Methode zur Analyse von Organfunktionen darstellt und krankhafte Veränderungen oft schon sehr frühzeitig erkannt werden können, ist sie aufgrund der Automatisierung der Labordiagnostik immer mehr in Vergessenheit geraten.
Worin unterscheidet sich die klassische Laboranalyse zur traditionellen Harndiagnostik?
Während mittels moderner Labordiagnostik beispielsweise rote und weiße Blutkörperchen, Protein oder Glukose im Harn gemessen werden, werden im Zuge der traditionellen Harndiagnostik dem Urin verschiedene Chemikalien zugesetzt und die entsprechenden Reaktionen in Form von Flocken, Schaumbildung, Farb- oder Fällungsreaktionen vor und nach dem Kochen beurteilt. Am Ende erlauben die einzelnen Phänomene einen Rückschluss auf die Funktionsfähigkeit von Nieren, Galle, Bauchspeicheldrüse, Leber, die Darmschleimhaut, sowie des Herz-Kreislaufsystems. Die Traditionelle Harndiagnostik stellt wie die Antlitz- oder Irisdiagnostik ein eigenständiges Analyseverfahren dar. Die Naturheilkunde ist neben der Nutzung des schulmedizinischen Urinlabors somit in der Lage, Krankheiten ganzheitlich zu diagnostizieren und eine entsprechende Therapie einzuleiten. Darüber hinaus kann die Traditionelle Harndiagnostik auch zur Analyse der Stoffwechselsituation, der Wirkung von Medikamenten und zur Therapiekontrolle eingesetzt werden.