Können Sehstörungen psychogene Ursachen haben?
Traumatische Erlebnisse, unbewältigte Konflikte, seelische Verletzungen, Stress, sowie Trennung oder Verlust des Partners stellen außerordentliche Belastungen für den menschlichen Körper und dessen Psyche dar. Aus diesem Grund können diese auch Triggerfaktoren für Sehstörungen sein.
In der Folge erleben Betroffene eine Art von psychogener Blindheit.

Ursachen von Sehstörungen
Oftmals liegen bei dieser Art der Erkrankung
keine organischen Ursachen vor und das Auge funktioniert. Grund für das „nicht sehen können“ ist die Tatsache, dass unser Gehirn die Bilder nicht zulässt, denn erst im Gehirn entsteht durch die Verarbeitung der Informationen aus dem Sehnerv ein Bild als Gesamteindruck. Wir wollen im wahrsten Sinn des Wortes die entsprechende Situation nicht mehr sehen.
Symptome dieser psychogenen Blindheit reichen von Gesichtsfeldausfällen, die an einen Schlaganfall denken lassen, über extrem trockene Augen, zwanghaftes Blinzeln, Lidkrämpfe, Probleme beim Farbensehen, verschwommener Sicht, Erschwernis Lesen zu können bis hin zu einer kompletter Blindheit.
Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hat eine Vielzahl dieser Fälle untersucht. Genaue Ergebnisse stehen aber bisher noch aus. Bisher weiß man, dass Stress zu einer Verkrampfung des Ziliarmuskels führen kann. Dieser Muskel ist für die Verformung der Linse und letztlich für die Sehkraft verantwortlich. Kommt es zu einer Störung dieses Muskels, kann der Betroffene nur noch unscharf oder nicht mehr sehen.
Managerkrankheit - die psychisch bedingte Sehstörung
Ein spannendes Phänomen in der Reihe der Sehstörungen ist die sogenannte Managerkrankheit, die als Retinopathia centralis serosa bezeichnet wird. Hierbei kommt es zur Ansammlung von Flüssigkeit unter der Netzhaut, wodurch Sehstörungen verursacht werden. Betroffen sind hiervon v.a. ehrgeizige Männer zwischen 30-50 Jahren, die starken psychischen Belastungen im Job ausgesetzt sind. Als Ursache für diese Störung des Auges wird die erhöhte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol vermutet, welches das vegetative Nervensystem stimuliert.
Untersuchungen hinsichtlich potentieller Auslöser für das Erkrankungsbild des Glaukoms (Grüner Star), der mit einem erhöhten Augeninnendruck und einer Schädigung des Sehnervs einher geht zeigen, dass auch hier Stress ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung sein kann. Die DOG hat hierzu Untersuchungen durchgeführt, in wieweit Hypnose und andere Entspannungsverfahren therapeutisch wirksam sind. Die Ergebnisse belegen, dass beispielsweise Hypnose sehr wirksam bei stressbedingtem Glaukom helfen kann und es zu einer deutlichen Senkung des Augeninnendrucks kommt.
Stress schadet nicht nur dem Auge, sondern ist auch für eine
Schwächung des Immunsystems zuständig. In der Folge von chronisch psychischen Belastungen können somit vermehrt Entzündungen, Infekte oder Autoimmunerkrankungen entstehen.