Neuraltherapie zur Behandlung von Schmerzen
Schmerz ist ein wichtiges Alarm- und Schutzsignal unseres Körpers. Durch dieses unangenehme Gefühl werden wir dazu angehalten, genauer hinzusehen und inne zu halten, weil etwas im Gesamtsystem verletzt ist oder nicht richtig funktioniert. Schmerz signalisiert Verletzung, Überlastung oder Erkrankung durch Infektionen oder andere pathogene Prozesse. Leider wird dieses lebenswichtige Warnsignal von vielen Patienten über einen langen Zeitraum nicht ernst genug genommen. Schmerzmittel werden eingenommen und immer höher dosiert, um den Schmerz auszuschalten und wie gewohnt weiter machen zu können. Nach einer gewissen Zeit werden die Körperschäden immer schwerwiegender und der Schmerz ist mit Medikamenten kaum noch in den Griff zu bekommen. Neben den körperlichen Schäden wie z.B. Abnutzungserscheinungen im Bereich der Gelenke oder des Rückens, sowie chronifizierten Kopfschmerzen kommt es zu einem weiteren wichtigen Phänomen. Der Schmerz hat sich über die lange Zeit im Nervensystem und in unserem Gehirn festgesetzt, d.h. die Nerven signalisieren permanent das Warnsignal Schmerz. Die Auswirkungen für den Betroffenen sind gravierend, denn er befindet sich in der sogenannten Schmerzspirale. Hilflosigkeit, Kontrollverlust, Handlungsunfähigkeit, erhöhte Schmerzempfindlichkeit und Depression sind oftmals einige der Folgen. Ganz abgesehen von dem Verlust der Lebensqualität und der Einschränkung des Lebens in vielen Bereichen.
Die Neuraltherapie ist ein Verfahren, mit dem Schmerzen positiv beeinflusst werden können. Sie wurde 1940 durch die Brüder Huneke entwickelt. Im Zuge der Neuraltherapie wird ein Lokalanästhetikum mit einer Spritze in bestimmte Bereiche der Haut injiziert. Hierdurch kann die pathologische Dauerreizung, die Ursache für das Schmerzempfinden ist, unterbrochen werden. Die Reizschwelle der schmerzleitenden Nerven wird normalisiert und die Heilung beginnt. Die Neuraltherapie nach Huneke wirkt sowohl auf Haut, Bindegewebe, Gefäße, Nerven, als auch auf die Knochenhaut und die inneren Organe. Viele Patienten klagen nach Operationen über Narbenbeschwerden wie Wetterfühligkeit, Juckreiz, Taubheit oder Schmerzen. Die Neuraltherapie kann auch hier Abhilfe schaffen, denn nach der Theorie von Huneke können Narben als sogenannte Störfelder fungieren, die mittels Neuraltherapie erfolgreich therapiert werden können. Oftmals sind nur wenige Sitzungen nötig, um die Störung zu beheben. Nach ausführlicher Anamnese und Untersuchung wird ein Lokalanästhetikum an sogenannte Triggerpunkte in die Haut injiziert. Dadurch können gezielt Reize gesetzt oder bestimmte Nervenverbindungen für bestimmte Zeit unterbrochen werden. Alternativ können homöopathische Medikamente für die Injektion verwendet. Vor allem Betroffene mit Rückenbeschwerden profitieren von der positiven Wirkung der Neuraltherapie, denn sie kann sehr gut mit anderen naturheilkundlichen Therapien wie der Dorn-Therapie oder Chiropraktik kombiniert werden. Viele Patienten können sich nach der ersten Behandlung schon viel besser und schmerzfreier bewegen.