Heilpflanzen– wirkungsvolle Helfer für Gesundheit und Schönheit
Die Phytotherapie ist eine sehr alte Heilkunst, die weltweit eingesetzt wird. Menschen heilten schon immer mit Pflanzen. Sie verwendeten Blätter, Rinden, Früchte und Wurzeln, umdie verschiedensten Leiden zu therapieren. Das älteste Heilpflanzenbuch stammt aus dem Jahr 3.700 v. Chr. vom chinesischen Kaiser Shin-Nong, der mehr Arzt, als Herrscher war. Eine der berühmtesten Rezeptsammlung stammt aus dem altenÄgypten (1.500 v. Ch.). Auch die Griechen wußten um die Wirkung derHeilpflanzen. Der Überlieferung zufolge, soll der Grieche Centaur Cheiron dieWunde des Achilles mit Schafgarbe handelt haben.
In unseren Breitenerlies Karl der Große (742-814) die Reichsverordnung über den Anbau von Heil-und Gewürzpflanzen, sowie über den Anbau und die Pflege von Obstbäumen undBeerensträuchern. Es entstanden erste Klostergärten, in denen Heilkräuter angebaut wurden. Im Jahr 981 wurde die Medizinische Schule von Salernoge gründet, die einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Heilkräuterkunde hatte. Neben Hildegard von Bingen (1098-1179), die sich als Äbtissin großeVerdienste auf dem Gebiet der Pflanzenheilkunde erwarb, ist auch Paracelsus zunennen, der ein Wanderleben führte und sein Wissen über die Naturheilkunde beim einfachen Volk, d.h. bei Bauern und Hirten sammelte, bevor er Professor inBasel wurde. Weitere berühmte Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Pflanzenheilkunde sind Samuel Hahnemann (1755-1813), der Begründer der Homöopathie. Aber auchSebastian Kneipp (1821-1897), der „Kräuterpfarrer“ genannt wurde, war einer derVerfechter der Pflanzenheilkunde. Der Naturarzt Dr. Schierbaum hatte höchstes Lob für die Heilpflanzen „Alle chemischen Fabriken der Welt arbeiten nicht so exakt und vollkommen, wie eine einzige jener kleinen Pflanzen, die dein Fußachtlos zertritt, und wenn alle Pillen und Tabletten nutzlos genommen werden, dann versagen die Heilkräuter noch lange nicht, denn eine einzige Pflanze heilt bis weilen eine veraltete Krankheit in wenigen Tagen!“
Je nach Krankheitsbild kann man Pflanzenextrakte nutzen und in Form von Tees, Tinkturen, Auflagen oder Waschungen anwenden. Eine Heilpflanze enthält eineVielzahl an Wirkstoffen, die zur Behandlung der verschiedensten Leide neingesetzt werden können. Hierzu zählen beispielsweise die Schleimstoffe, Gerb-und Bitterstoffe, aber auch die sogenannten Seifenstoffe, welche Saponine genannt werden, sowie die Alkaloide und die Flavonoide. Aufgrund des breiten Spektrums an Inhaltsstoffen und der geringen Konzentration der einzelnen Wirkstoffe sindPflanzen so gut verträglich und es entstehen bei sachgerechter Anwendung keinerlei schädliche Nebenwirkungen. Ein weiterer Vorteil der Phytomedizin besteht darin, dass unser Körper und unsere genetische Information an die Wirkung von Heilpflanzen angepasst sind. All das macht die Phytotherapie zu einem unentbehrlichen Helfer in der Naturheilkunde. Darüber hinaus bilden Heilpflanzen einen wesentlichen Baustein in der Naturkosmetik.