Die Psychotherapie EMDR – ein Weg aus Angst und Traumata

Katrin Färber • 28. April 2019

EMDR bedeutet „Eyemovement desensitization and reprocessing”. Hierbei handelt es sich um eine Art Psychotherapie zur Aufarbeitung vonTraumata, Ängsten, Phobien und negativen Gefühlen, die mit einem Ereignis in der Vergangenheit in Verbindung stehen. Das Verfahren wurde im Jahr 1987 von der Psychologin FrancineShapiro in den USA entwickelt. Die Entdeckung von EMDR war ein reiner Zufallsbefund.Francine Shapiro bemerkte eines Tages, als sie im Park spazieren ging, dass sich ihre negativen Gedanken und Gefühle durch eine bestimmte Art derAugenbewegung auflösten. Wenn sie versuchte die Gedanken wieder aufzurufen,dann wirkten diese weniger bedrohlich. Diese Tatsache fand so faszinierend, dass sie anfing damit zu experimentieren. In der Folgezeit entwickelte sie einVerfahren, das sie bei ihren Patienten einsetzte, die wegen psychischerProbleme zu ihr kamen. Sie behandelte eine Vielzahl von Patienten mit schwerwiegenden Traumata, wie z.B. Vietnamveteranen, Missbrauchs- und Vergewaltigungsopfer, oder Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen aufgrund von Unfällen oder Katastrophen. Durch den Einsatz von EMDR konnte sie sehr gute und sehr schnelleBehandlungserfolge verzeichnen. Von den Erfolgen der Therapie war sie so fasziniert, dass sie EMDR auch ihren Kollegen empfahl, die diese Art derTherapie ebenso erfolgreich auch bei ihren Patienten anwendeten. Aufgrund des raschen Erfolges bei der Behandlung von Traumata wurde das Verfahren fester Bestandteil in Psychotherapie und Heilpraktikerpraxen.

Was steckt hinter EMDR?

Man geht davon aus, dass im Zuge eines traumatischen Ereignisses eine Art Schockzustand auftritt, durch den unser Gehirn alle relevanten Informationen abspeichert, aber nicht richtig verarbeitet. Im Verlauf der EMDR-Therapie wird das Ereignis noch einmalreaktiviert und im Gehirn richtig verarbeitet. Dies geschieht vor allem durch die Aktivierung beider Hirnhälften, die über das Corpus callosum, den sogenannten Balken verbunden sind. Um alle Informationen richtig zu verarbeiten, müssen beide Hirnhälften, d.h. die rationale, als auch die Hirnhälfte, die für unser Gefühlsleben zuständig ist, aktiviert werden. Das zentrale Element beider EMDR-Behandlung ist die bilateraleStimulation, d.h. eine durch Fingerbewegungen des Therapeuten geleiteteAugenbewegung des Patienten. Diese Augenbewegung ist mit der Augenbewegung der REM-Schlafphase vergleichbar, d.h. der Phase, in der die Geschehnisse des Tagesverarbeitet werden. Durch die Therapeuten gesteuerte Augenbewegung während derEMDR-Therapie findet eine Aufarbeitung und Neubewertung des negativenEreignisses statt. Der Belastungsgrad, der durch die negative Erfahrung in derVergangenheit ausgelöst wurde, nimmt Stück für Stück ab, bis das ursprüngliche Ereignis keine Bedrohung mehr für den Patienten darstellt und er endlich wieder seinem gewohnten Alltag nachgehen kann.


Für wen eignet sich EMDR?

EMDR gilt als das schnellste und effektivsteVerfahren in der Behandlung von Ängsten, Phobien und Traumata. Darüber hinauseignet es sich sehr gut bei der Behandlung von posttraumatischenBelastungsstörungen, schwerwiegenden Traumata, sexuellem Missbrauch, Gewalt undNaturkatastrophen. Im Praxisalltag kann EMDR sehr gut mit Hypnose kombiniertwerden.

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